Otto Heinrich Warburg
1883 Freiburg/Breisgau (Deutschland) – 1970 Berlin (Deutschland)
Mediziner, Biochemiker, Nobelpreis für Physiologie und Medizin 1931
Land: Deutschland
Obwohl weniger weit gereist als andere, ist er die schillernde Persönlichkeit unter den Dahlemer Nobelpreisträgern. Ab 1918 arbeitet er im Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie. Ins nahe Harnack-Haus lädt er die Elite der biologisch-medizinischen Forschung ein. Doch auch Warburgs Kontakte zur Rockefeller-Stiftung sind ausgezeichnet, und er kann 1930 dank ihrer Förderung sein eigenes Institut in Dahlem beziehen.
Alles ist nach Wunsch. Das Geld aus den USA fließt so reichlich, dass auch noch der Bau des benachbarten Physikinstituts geplant wird. Denn auch die Physik beschäftigt sich mit molekularen Vorgängen, und Warburg erwägt eine Zusammenarbeit. 1953 kommt sein Institut zur neuen Max-Planck-Gesellschaft. Über den „Kaiser von Dahlem“, der Pferde und Hunde liebt und trotz seiner jüdischen Herkunft das Dritte Reich unbeschadet übersteht, wird viel spekuliert. Wahrscheinlich ist sein Verwaltungsleiter auch mehr als ein Freund, munkelt man.
Der Wissenschaft hinterlässt er mit der Entdeckung des Atmungsferments und zahlreicher innovativer Messmethoden und -apparate ein bedeutendes Erbe. In seinem Institutsgebäude befindet sich heute das Archiv der Max-Planck-Gesellschaft.