Henny Porten

1890 Magdeburg (Deutschland) – 1960 Berlin (Deutschland)
Schauspielerin
Land: Deutschland

1935. Die internationale Filmwelt kommt im Harnack-Haus zu einem Kongress zusammen. Kein Wunder, denn Berlin ist mit den UFA-Studios im nah gelegenen Potsdam einer der weltweit wichtigsten Orte der boomenden Unterhaltungsbranche. Unter den Stars ist auch Henny Porten. Doch ihr Stern sinkt bereits, denn ihr Ehemann und Produzent ist nach NS-Maßstäben „Halbjude“. Eine erzwungene Scheidung kommt für den Filmstar nicht in Frage, und so verzichtet sie lieber auf die großen Rollen, die sie zuvor an der Seite von Bühnenidolen wie Emil Jannings oder Gustaf Gründgens spielte. 

Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft hat Portens Gesicht als Ideal klassischer Schönheit in ihrem Emblem, der Minerva, verewigt: Die Büste befindet sich in Dahlem und schmückt den Eingang des heutigen Otto-Suhr-Instituts neben dem Harnack-Haus. Es wurde 1927 als Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik eröffnet und unterstützte ab 1933 die Rasseideologie des NS-Regimes, gegen die Henny Porten selbst ein starkes Zeichen setzte.

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