Wilhelm Furtwängler
1886 Berlin (Deutschland) – 1954 Ebersteinburg (Deutschland)
Dirigent, Komponist
Land: Deutschland
Er ist ab 1922 Chefdirigent der schon damals berühmten Berliner Philharmoniker. Furtwängler ist in den 1920er-Jahren eine gefeierte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, und es ist ein Erfolg der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, dass sie ihn in den Verwaltungsrat des Harnack-Hauses berufen kann. Das Clubhaus versteht sich als ein Ort der Kultur, zu der die Kunst ebenso gehört wie die Wissenschaft.
Mit Beginn des Dritten Reichs gerät Furtwängler in Konflikte, denn zum Ärger der Nazis dirigiert der Maestro Werke avantgardistischer Komponisten wie Paul Hindemith, Arnold Schönberg oder Igor Strawinsky. Gegen die Entlassung jüdischer Musiker protestiert er mit einem Brief an Propagandaminister Joseph Goebbels. 1934 muss der renitente Künstler als Chef der Philharmoniker zurücktreten. Doch schon ein Jahr später kehrt er zurück und sucht fortan den Kompromiss mit dem Regime. Das wird ihm nach dem Krieg angelastet, und Furtwängler erhält Auftrittsverbot, bis er 1947 offiziell vom Vorwurf der NS-Gefolgschaft freigesprochen wird.